Es gibt wenige Geschlechter, die sich durch die gefundenen Dokumente eines so hohen Alters rühmen dürfen, als die Leiß. Die Tatsache, dass die Leiß fränkischen Ursprungs sind, kann insofern als richtig angenommen werden, da die Einwanderung nach der Ostmark von Bayern und Franken aus erfolgte. Aber zu dieser Zeit hießen sie noch nicht Leiß, sondern führten noch ihre Taufnamen.
Erst um die Zeit der Lechfeldschlacht 955 mag einer mit dem Namen (evt.) Luitpold im damaligen Scherz oder Koseruf `Lauze`, oder `Leize` (lat. Lize) gerufen, mit dem deutschen Heerbann nach der Ostmark gekommen sein und von den wiederbesetzten Gütern des Bistums Freising eines in der verwüsteten Gegend unter dem Manhartsberg (ca. 40 km NÖ von Wien) als Lehen erhalten haben.
Ebenso möglich wäre, da es einen Fluss namens Leyß (Schreibweise früher ????) in dem Gebiet mit damals salisch fränkischer Bevölkerung im heutigen Belgien gibt, dass einige von ihnen nach ihrer Herkunft benannt wurden (die von der Leyß) und sie so zu ihrem Familiennamen kamen. Anzumerken wäre auch, dass in Niederleis der heute genannte Leisenbach führt. Auch hier könnte der Name noch aus der Zeit der Einwanderung stammen.
Erst von dieser Zeit an datiert dieser Name auch als Geschlechtsname. Viel deutet auch heute noch auf den Ursprung unseres Geschlechtes in dieser Gegend hin.
Die Ortschaften Niederleis (frühere Schreibweise: Nydern Leyzze), Oberleis (mit der ältesten Wallfahrtskirche Österreichs, die als solche auch in Rom eingetragen war), Dürenleiß und Herrenleis. Der Oberleiser Berg, mit Fundorten von prähistirischen Steingeräten und Befestigungen (sogenannte Ringe) die noch Überreste von dem uralten deutschen Volksstamm der Quaden stammen.
Neben mehreren anderen Urkunden stammt eine aus dem Jahre 1222. In dieser Zeit erscheinen ein Gebolfus und Hartrat von Leiß (de Lizze) als Zeugen eines Güteraustausches. Diese Urkunde ist in Latein geschrieben und befindet sich im Stift St. Georgen in Niederösterreich. Weiter Urkunden befinden sich im Stift Heiligenkreuz bei Wien, im Schottenarchiv in Wien, in Klosterneuburg und einige weitere.
Von dem Österreichischen Ursprung her breiteten sich die Leiß über drei Stämme wieder zurück nach Westen aus.
Stamm 1 beginnt mit den Leis in Toblach und teilt sich weiter : Leiß zu Paschbach, Leiss in Innsbruck dann Oberbayern, Leys in den Niederlanden, Leiss in Belgien von da aus nach London Paris und Madrid.
Stamm 2 Leiss im Inntal verzweigen sich zu den Leiß von Laimburg, Leiss in Nürnberg, Leiß in Oberbayern und diese weiter nach Niederbayern, Oberpfalz und der Kreis schließt sich wieder, nach Wien.
Stamm 3 schrieb sich später Leysser und hatte die Heimat in der Steiermark und in Sachsen.
Zu den berühmtesten Leiß zählen unter anderem der zur Zeit Napoleons geborene Maler und Geschichtsforschen Hendrik Leys aus Antwerpen (Fresken des großen Saales des Antwerpener Rathauses, Gemälde in der Berliner Nationalgalerie oder Museum in Leipzig) und Johannes Leiß von und zu Laimburg (Fürstbischof von Brixen 1880 – 1884).
Interessant ist die verschiedene Schreibweise des Namens (Lizze, Leizze, Leyz, Leys, Leiss, Leiß, Leis, Lais usw.) Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass früher so geschrieben wurde wie es der Schreiber hörte. Auch heute noch wird der Name Leiß von einigen Familienmitgliedern mit ss geschrieben!